Gestärkt aus der Krise kommen
27. Juli 2020
In den letzten Monaten haben fast alle europäischen Länder weitreichende Maßnahmen ergriffen, die das öffentliche Leben einschränken und fast vollständig zum Erliegen bringen. Covid-19 hat Europa und die Welt in den Würgegriff genommen, so dass "Business as usual" nicht mehr in Frage kommt.
Die Covid-19-Situation hat zu immensen Herausforderungen in den Bereichen Produktion, Beschaffung und Logistik für die Karton- und Faltschachtelindustrie und ihre Lieferkette. Unsere Industrie hat alle notwendigen Sicherheitsmaßnahmen ergriffen, um die Beschäftigten in diesen außergewöhnlichen Zeiten bestmöglich zu schützen. Trotz der angespannten Situation entlang der Liefer- und Transportketten konnte die Karton- und Faltschachtelindustrie die Produktion stets auf hohem Niveau halten und damit die Versorgung mit lebenswichtigen Verpackungen für Lebensmittel und Pharmazeutika sicherstellen.
Neben den vielen dramatischen negativen Auswirkungen hat die Krise auch Möglichkeiten unsere Sichtweise zu ändern. Im Falle unserer Branche ist die Bedeutung der Verpackung mit seiner unverzichtbaren Schutz-, Hygiene- und Transportfunktion hat erhöht. Ob Lebensmittel, Medikamente, Hygieneprodukte oder andere Konsumgüter des täglichen Bedarfs - die weitere Versorgung hängt von der Verfügbarkeit geeigneter Verpackungen ab. Das deutsche Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) sowie viele andere europäische Regierungen haben bestätigt, dass Verpackungen systemrelevant und Teil der "kritischen Infrastruktur" sind.
Die Krise hinterlässt - zumindest kurzfristig - positive Spuren in der Natur; sowohl die Luft- als auch die Wasserqualität haben sich verbessert. Auch wenn sie nur eine Momentaufnahme der Gegenwart ist, kann sie uns lehren, wie wir die Natur mit mehr Respekt behandeln in der Zukunft. Die Länder, die frühzeitig und proaktiv auf die Pandemie reagiert haben, kommen am besten mit der Krise zurecht. Das Gleiche gilt für die Umweltkrise. Wir können es uns nicht leisten zu warten, sondern müssen jetzt handeln. Die Auswirkungen der Korona-Krise müssen mit einer "ehrgeizigen Klimapolitik" verknüpft werden. Die EU hat mit neuen Richtlinien für eine klimafreundliche Umgestaltung der europäischen Wirtschaft einen Anfang gemacht. Die wichtigsten für die Verpackungsindustrie sind die Single Use Plastics Directive (SUPD) und die Packaging and Packaging Waste Directive (PPWD). Beide werden erhebliche Auswirkungen auf die Wahl der Verpackungsmaterialien haben, wobei Karton als umweltfreundlichste Verpackung an Bedeutung gewinnen wird.
Nutzen wir also die aktuelle Situation, um nachhaltig etwas zu verändern und gestärkt daraus hervorzugehen. Alles, was wir brauchen, ist Mut und Optimismus. Wir haben allen Grund, nach vorne zu schauen:
Karton ist nachhaltig, sowohl was die Nachfrage als auch was die Umwelt betrifft.
Karton ist und bleibt das Verpackungsmaterial der Gegenwart und Zukunft.
Horst Bittermann
Präsident von Pro Carton